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F1E / RG65 / Laser / Micro Magic / Footy
Euro der IOM in Torrevieja, Spanien vom 7.- 13. Oktober
08 Okt. 2023 16:27 - 08 Okt. 2023 16:28 #2706
von zolloxyx
Euro der IOM in Torrevieja, Spanien vom 7.- 13. Oktober wurde erstellt von zolloxyx
Am Montag starten 80 Teilnehmer zur Europameisterschaft.
Der Real Club Nautico keinen Aufwand gescheut und bietet den Teilnehmern ein grosszügiges Ambiente.
Die Boote sind bereits vermessen.
Es wird gutes Wetter mit Wind aus N bis NW, später auf Ost drehend erwartet, die Temperaturen die ganze Woche bis zu 30 Grad.
SUI 40
Der Real Club Nautico keinen Aufwand gescheut und bietet den Teilnehmern ein grosszügiges Ambiente.
Die Boote sind bereits vermessen.
Es wird gutes Wetter mit Wind aus N bis NW, später auf Ost drehend erwartet, die Temperaturen die ganze Woche bis zu 30 Grad.
SUI 40
Letzte Änderung: 08 Okt. 2023 16:28 von zolloxyx.
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11 Okt. 2023 19:15 - 21 Okt. 2023 16:13 #2707
von zolloxyx
zolloxyx antwortete auf Euro der IOM in Torrevieja, Spanien vom 7.- 13. Oktober
In der Halbzeit der IOM Europa-Meisterschaft in Spanien führt CRO 35 Zvonco Jelacic mit seinem neuen Prototyp VISS.
Ein Video zeigt wie SailboatRC auf die Pauke haut.
Video zur VISS Proto
Die Bedingungen im Hafenbecken waren nicht einfach und wirbelten das Klassement ordentlich durcheinander.
Die nächsten Regatten bleiben spannend, sind doch weitere Segler aus England, Italien und Frankreich
für den EM Titel im Rennen.
SUI 40
Hans
Ein Video zeigt wie SailboatRC auf die Pauke haut.
Video zur VISS Proto
Die Bedingungen im Hafenbecken waren nicht einfach und wirbelten das Klassement ordentlich durcheinander.
Die nächsten Regatten bleiben spannend, sind doch weitere Segler aus England, Italien und Frankreich
für den EM Titel im Rennen.
SUI 40
Hans
Letzte Änderung: 21 Okt. 2023 16:13 von zolloxyx.
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21 Okt. 2023 16:11 - 21 Okt. 2023 17:28 #2712
von zolloxyx
zolloxyx antwortete auf Euro der IOM in Torrevieja, Spanien vom 7.- 13. Oktober
IOM Europameisterschaften Torrevieja 2023 - Die Wettfahrten. Kommentar von Nigel Barrow GBR 54, Britpop
Sein Blog www.nigelbarrow.co.uk/hom .
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wettfahrten extrem eng waren, wie man es bei einigen der besten Segler der Welt mit geringen Gewinn- oder Verlustmargen erwarten würde. Wir segelten nach dem SHMS-Punktesystem, 25 Wettfahrten in 5 Tagen, was 100 Läufen entspricht.
Das progressive Qualifikationsrennen war interessant. Je nach Platzierung wechselte man in den 4 Gruppen von Gold bis Kupfer, so dass wir gegen alle segeln konnten.
Um in die Gold-Flotte zu kommen, musste man in allen Qualifikationsrennen im Durchschnitt unter den ersten 5 sein.
Auf den Videos der Starts, sieht man wie hart umkämpft sie alle waren.
Wenn man nur einen Zentimeter nachgab, war das Rennen gelaufen.
Natürlich kam es darauf an, einen freien Startplatz zu haben und schnell und hoch genug zu segeln, um den Booten in Lee auszuweichen.
Das Wichtigste war, sein Boot so nah wie möglich am Wind zu halten, ohne dass es gegen den Wind fährt.
Ich kann mein Boot ruhig halten, aber es gab viele, die ihre Boote noch näher und länger am Wind halten konnten.
In diesen sehr engen Feldern war es sehr wichtig, eine Lücke nach Lee zu schaffen.
Sobald man seine Position und den Abstand nach Lee hatte, war die nächste Herausforderung, auf oder kurz vor dem Startschuss zu beschleunigen.
Ein kurzer Moment des Zögerns oder ein erzwungenes oder versehentliches flattern des Vorlieks konnte einem auf den zweiten Platz verweisen
und eine Aufholjagd während des Rennens zur Folge haben.
Falls Sie sie verpasst haben, hier sind die Links zu den Videos von der Veranstaltung
Mit einer Drohne aufgenommen
Am Morgen wehte der Wind ablandig aus Nord. Im Luv war die Stadt mit Hochhäusern.
Direkt an der Mole entlang, auf der wir standen, was zu großartigen Rennen von links nach rechts vor unserem Kontrollbereich führte.
Das Wasser war flach und der Wind wehte mit 7-14 km/h. Da wir von Steuerbord aus starteten, mussten die Boote auf der Backbordseite auf die Mole achten,
um den schwächeren Wind und die zusätzliche Dünung in der Nähe zu vermeiden.
Es gab erhebliche Dreher und variablen Wind, der bei richtiger Nutzung zu großen Gewinnen führen konnte. Nach dem Start gab es immer den Kompromiss, entweder hoch zu kreuzen, um dem Boot in Lee zu entkommen, oder hart über die Boote in Lee zu fahren. Manchmal war es aufgrund des Winkels, in dem sich die Boote von der Plattform aus befanden, sehr schwierig zu beurteilen.
Auf dem ersten Schlag in der morgendlichen Brise bestand die Chance, dass es sowohl auf der linken Seite zu erheblichen Drehern backbords als auch auf der rechten Seite zu Drehern steuerbords mit Druck kam. Diese konnte man nicht einplanen, sondern musste auf die Böen achten, die vom Ufer her auftauchten.
Das Boot optimal zu segeln und gleichzeitig die Luvboje anzupeilen, war eine nützliche Fähigkeit, die man haben musste.
Es gab keine Luvtonne, sondern ein Tor, das man von außen nach innen umrundet. Das führte zu einem, das Feld extrem eng beieinander lag, da immer nur zwei Boote gleichzeitig umrunden konnten. Durch das enge Feld konnte man auf den Kursen manchen Platz gewinnen.
Druck ins Segel zu finden und mit der richtigen Höhe zu segeln war der Schlüssel.
Diese Boote sind sehr empfindlich, und wenn die Fock Anzeichen von Flattern zeigt, ist man langsam am Wind. Boote, die in nicht zu hoch am Wind segeln, haben immer eine bessere Geschwindigkeit.
Noch eine Sache zur Fahrt. Die Kroaten und einige Spanier waren in der Lage, mit der Fock sofort zu halsen;
eine Technik, mit der man an einer Leemarke oft eine Überlappung erzielen konnte. Mehr dazu in einem späteren Blog über Innovation.
Die Leemarke war ein traditionelles "in to out gate". Nach der ersten Runde gab es an den äußersten Enden des Kurses die Möglichkeit, sich zu verbessern.
Man musste nur sehr gut aufpassen, um sie zu erkennen. Jeden Tag zwischen 11 und 11.30 Uhr flaute der Wind ab.
Am Nachmittag drehte der Wind um 180 Grad, was andere Bedingungen mit sich brachte.
6-10 mph mit interessantem Kabbelwasser und Segeln links bis rechts der Kontrollzone, im Gegensatz zum Morgen. Starts waren schwieriger, da die Boote von einem weg segelten und man die Startboje nicht sehen konnte, also musste man nach Gefühl segeln.
Ich persönlich fand die Nachmittagsgeometrie schwieriger als die Morgengeometrie, aber das ist eine persönliche Sache.
Es gab weniger Dreher, und mit der Seebrise am Nachmittag war das Starten, den Kurszu halten und das erkennen der Dreher auf dem ersten Schlag, noch wichtiger.
Infolgedessen blieben die Boote während des gesamten Rennens eng zusammen, was zumindest in einem Fall eine Herausforderung für Schiedsrichter im Ziel war,
als sechs Boote dicht beieinander die Linie überquerten.
Hier sind die Ergebnisse der Top 20 aus dem Qualifying und den Flottenrennen. Die gelben Quadrate sind die Ausscheidungen. Ich denke, dass es keine Rolle spielt, welches Boot man segelt, aber es muss tadellos vorbereitet und getestet sein.
Die spanischen und französischen Teams waren besonders stark, aber leider kamen die Briten alle nicht unter die ersten 10.
Aber sehen uns die Ergebnisse einmal genauer an. Die gelben Felder sind die Streicher. In dieser Qualifikationsserie ging es vor allem um Beständigkeit. Ein Blick auf die rechten Spalten in der Tabelle unten verrät es. Die 23 besten Spieler haben ähnlich viele Ergebnisse unter den ersten 10.
Wenn ich mir nun die Goldflotte nach 25 Rennen ansehe, habe ich dieselbe Analyse durchgeführt, und es war anhand der Anzahl der Top-5-Ergebnisse klar zu erkennen, wer gewinnen würde.
Bei Zvonko ging es um Beständigkeit, Erholung von schlechten Starts und Vermeidung von schlechten Ergebnissen. Bei den Rennen war er zu keinem Zeitpunkt schneller als die anderen, aber er hatte die Fähigkeit, sich von der Startlinie weg von den Booten in Lee abzusetzen.
Das kommt von der Sorgfalt wie er sein Rigg einstellt.
Ich habe ihn einige Male dabei beobachtet. Bei der Messung seiner Einstellungen ist er besonders gründlich. Zu Beginn des Tages legt er sein Boot flach auf einen Tisch und misst alle seine Baumwinkel- und Twist-Einstellungen und schaut sich dann vor jedem Rennen das Rigg auf dem Wasser genau an.
Ein beeindruckendes Set-up von Zvonkos Boot.
Wenn man sich die Spitzenreiter ansieht, ist das Niveau der Top 10 beeindruckend. Machen sie irgendetwas anders?
Ich denke, die Antwort ist, dass sie mehr trainieren, mit zwei Booten testen (Matchrace), Boot und Rigg präziser einstellen,
das Boot auf der Linie halten, eine kleine Lücke nach Lee schaffen und den Abzug betätigen, um in der ersten Reihe auf der Startlinie zu kommen.
Die andere Fähigkeit, die sie haben ist, sich gut von einem schlechten Start zu erholen.
Was die Boote betrifft, so waren die Venti und Sedici bei den Franzosen, Spaniern und Italienern sehr beliebt.
Es war toll, eine V11, von Alexis Carré, Vize-Europameister, dort oben zu sehen.
Juan hat die Alioth mit Bravour auf den 9. Platz gebracht und die Briten hatten natürlich ihre Britpops.
Soweit ich das beurteilen konnte, dominierten BG und Sailboat RC bei den Segeln, aber die von Sailboat RC verwendeten 3D-geformten Segel sahen hervorragend aus.
Uebersetzung erlaubt durch Nigel Barrow
Die Schweiz war mit Ernst Rohner SUI 202 vertreten. Als Einzelkämpfer mitzusegeln war nicht leicht, aber er konnte wertvolle Erfahrungen, neue Freunde gewinnen und sich mit den besten der IOM Klasse messen. Ohne frustriert zu sein, sieht er die 5 Tage positiv.
SUI 40
Hans
Sein Blog www.nigelbarrow.co.uk/hom .
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wettfahrten extrem eng waren, wie man es bei einigen der besten Segler der Welt mit geringen Gewinn- oder Verlustmargen erwarten würde. Wir segelten nach dem SHMS-Punktesystem, 25 Wettfahrten in 5 Tagen, was 100 Läufen entspricht.
Das progressive Qualifikationsrennen war interessant. Je nach Platzierung wechselte man in den 4 Gruppen von Gold bis Kupfer, so dass wir gegen alle segeln konnten.
Um in die Gold-Flotte zu kommen, musste man in allen Qualifikationsrennen im Durchschnitt unter den ersten 5 sein.
Auf den Videos der Starts, sieht man wie hart umkämpft sie alle waren.
Wenn man nur einen Zentimeter nachgab, war das Rennen gelaufen.
Natürlich kam es darauf an, einen freien Startplatz zu haben und schnell und hoch genug zu segeln, um den Booten in Lee auszuweichen.
Das Wichtigste war, sein Boot so nah wie möglich am Wind zu halten, ohne dass es gegen den Wind fährt.
Ich kann mein Boot ruhig halten, aber es gab viele, die ihre Boote noch näher und länger am Wind halten konnten.
In diesen sehr engen Feldern war es sehr wichtig, eine Lücke nach Lee zu schaffen.
Sobald man seine Position und den Abstand nach Lee hatte, war die nächste Herausforderung, auf oder kurz vor dem Startschuss zu beschleunigen.
Ein kurzer Moment des Zögerns oder ein erzwungenes oder versehentliches flattern des Vorlieks konnte einem auf den zweiten Platz verweisen
und eine Aufholjagd während des Rennens zur Folge haben.
Falls Sie sie verpasst haben, hier sind die Links zu den Videos von der Veranstaltung
Mit einer Drohne aufgenommen
Am Morgen wehte der Wind ablandig aus Nord. Im Luv war die Stadt mit Hochhäusern.
Direkt an der Mole entlang, auf der wir standen, was zu großartigen Rennen von links nach rechts vor unserem Kontrollbereich führte.
Das Wasser war flach und der Wind wehte mit 7-14 km/h. Da wir von Steuerbord aus starteten, mussten die Boote auf der Backbordseite auf die Mole achten,
um den schwächeren Wind und die zusätzliche Dünung in der Nähe zu vermeiden.
Es gab erhebliche Dreher und variablen Wind, der bei richtiger Nutzung zu großen Gewinnen führen konnte. Nach dem Start gab es immer den Kompromiss, entweder hoch zu kreuzen, um dem Boot in Lee zu entkommen, oder hart über die Boote in Lee zu fahren. Manchmal war es aufgrund des Winkels, in dem sich die Boote von der Plattform aus befanden, sehr schwierig zu beurteilen.
Auf dem ersten Schlag in der morgendlichen Brise bestand die Chance, dass es sowohl auf der linken Seite zu erheblichen Drehern backbords als auch auf der rechten Seite zu Drehern steuerbords mit Druck kam. Diese konnte man nicht einplanen, sondern musste auf die Böen achten, die vom Ufer her auftauchten.
Das Boot optimal zu segeln und gleichzeitig die Luvboje anzupeilen, war eine nützliche Fähigkeit, die man haben musste.
Es gab keine Luvtonne, sondern ein Tor, das man von außen nach innen umrundet. Das führte zu einem, das Feld extrem eng beieinander lag, da immer nur zwei Boote gleichzeitig umrunden konnten. Durch das enge Feld konnte man auf den Kursen manchen Platz gewinnen.
Druck ins Segel zu finden und mit der richtigen Höhe zu segeln war der Schlüssel.
Diese Boote sind sehr empfindlich, und wenn die Fock Anzeichen von Flattern zeigt, ist man langsam am Wind. Boote, die in nicht zu hoch am Wind segeln, haben immer eine bessere Geschwindigkeit.
Noch eine Sache zur Fahrt. Die Kroaten und einige Spanier waren in der Lage, mit der Fock sofort zu halsen;
eine Technik, mit der man an einer Leemarke oft eine Überlappung erzielen konnte. Mehr dazu in einem späteren Blog über Innovation.
Die Leemarke war ein traditionelles "in to out gate". Nach der ersten Runde gab es an den äußersten Enden des Kurses die Möglichkeit, sich zu verbessern.
Man musste nur sehr gut aufpassen, um sie zu erkennen. Jeden Tag zwischen 11 und 11.30 Uhr flaute der Wind ab.
Am Nachmittag drehte der Wind um 180 Grad, was andere Bedingungen mit sich brachte.
6-10 mph mit interessantem Kabbelwasser und Segeln links bis rechts der Kontrollzone, im Gegensatz zum Morgen. Starts waren schwieriger, da die Boote von einem weg segelten und man die Startboje nicht sehen konnte, also musste man nach Gefühl segeln.
Ich persönlich fand die Nachmittagsgeometrie schwieriger als die Morgengeometrie, aber das ist eine persönliche Sache.
Es gab weniger Dreher, und mit der Seebrise am Nachmittag war das Starten, den Kurszu halten und das erkennen der Dreher auf dem ersten Schlag, noch wichtiger.
Infolgedessen blieben die Boote während des gesamten Rennens eng zusammen, was zumindest in einem Fall eine Herausforderung für Schiedsrichter im Ziel war,
als sechs Boote dicht beieinander die Linie überquerten.
Hier sind die Ergebnisse der Top 20 aus dem Qualifying und den Flottenrennen. Die gelben Quadrate sind die Ausscheidungen. Ich denke, dass es keine Rolle spielt, welches Boot man segelt, aber es muss tadellos vorbereitet und getestet sein.
Die spanischen und französischen Teams waren besonders stark, aber leider kamen die Briten alle nicht unter die ersten 10.
Aber sehen uns die Ergebnisse einmal genauer an. Die gelben Felder sind die Streicher. In dieser Qualifikationsserie ging es vor allem um Beständigkeit. Ein Blick auf die rechten Spalten in der Tabelle unten verrät es. Die 23 besten Spieler haben ähnlich viele Ergebnisse unter den ersten 10.
Wenn ich mir nun die Goldflotte nach 25 Rennen ansehe, habe ich dieselbe Analyse durchgeführt, und es war anhand der Anzahl der Top-5-Ergebnisse klar zu erkennen, wer gewinnen würde.
Bei Zvonko ging es um Beständigkeit, Erholung von schlechten Starts und Vermeidung von schlechten Ergebnissen. Bei den Rennen war er zu keinem Zeitpunkt schneller als die anderen, aber er hatte die Fähigkeit, sich von der Startlinie weg von den Booten in Lee abzusetzen.
Das kommt von der Sorgfalt wie er sein Rigg einstellt.
Ich habe ihn einige Male dabei beobachtet. Bei der Messung seiner Einstellungen ist er besonders gründlich. Zu Beginn des Tages legt er sein Boot flach auf einen Tisch und misst alle seine Baumwinkel- und Twist-Einstellungen und schaut sich dann vor jedem Rennen das Rigg auf dem Wasser genau an.
Ein beeindruckendes Set-up von Zvonkos Boot.
Wenn man sich die Spitzenreiter ansieht, ist das Niveau der Top 10 beeindruckend. Machen sie irgendetwas anders?
Ich denke, die Antwort ist, dass sie mehr trainieren, mit zwei Booten testen (Matchrace), Boot und Rigg präziser einstellen,
das Boot auf der Linie halten, eine kleine Lücke nach Lee schaffen und den Abzug betätigen, um in der ersten Reihe auf der Startlinie zu kommen.
Die andere Fähigkeit, die sie haben ist, sich gut von einem schlechten Start zu erholen.
Was die Boote betrifft, so waren die Venti und Sedici bei den Franzosen, Spaniern und Italienern sehr beliebt.
Es war toll, eine V11, von Alexis Carré, Vize-Europameister, dort oben zu sehen.
Juan hat die Alioth mit Bravour auf den 9. Platz gebracht und die Briten hatten natürlich ihre Britpops.
Soweit ich das beurteilen konnte, dominierten BG und Sailboat RC bei den Segeln, aber die von Sailboat RC verwendeten 3D-geformten Segel sahen hervorragend aus.
Uebersetzung erlaubt durch Nigel Barrow
Die Schweiz war mit Ernst Rohner SUI 202 vertreten. Als Einzelkämpfer mitzusegeln war nicht leicht, aber er konnte wertvolle Erfahrungen, neue Freunde gewinnen und sich mit den besten der IOM Klasse messen. Ohne frustriert zu sein, sieht er die 5 Tage positiv.
SUI 40
Hans
Letzte Änderung: 21 Okt. 2023 17:28 von zolloxyx.
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24 Okt. 2023 14:15 - 24 Okt. 2023 14:19 #2715
von Urban
Urbi SUI-75
Urban antwortete auf Euro der IOM in Torrevieja, Spanien vom 7.- 13. Oktober
Danke Hans, für deinen ausführlichen Bericht.
Ich habe die ganze EM auf YouTube verfolgt. Zu Beginn war für mich die Bewertungsart der Qualifikationsläufe und die daraus resultierenden Gruppeneinteilungen unverständlich.
Aber die Zusammenfassung aus dem Blog von Nigel Barrow hat dann ein wenig Licht ins Dunkel gebracht. Da gibt es wohl viele verschiedene Möglichkeiten solche Austragungen zu gestalten.
An dieser Stelle möchte ich Ernst gratulieren für seine tolle Leistung und seinen Durchhaltewillen. Man sieht, dass seine Eigenkonstruktionen durchaus Potential haben.
Gegen Ende der EM hat er sich immer mehr gesteigert und etliche Punkte aufgeholt. Dass man dann in einer sehr guten Position am Ziel vorbeisegelt ist schon weit erfahrenen Seglern passiert.
Schade, dass hätte ihn noch ein paar Plätze nach vorn geschoben, aber an Spannung war das nicht zu übertreffen.
Das zeigt deutlich wie kräftezehrend und nervenaufreibend solche Wettkämpfe sind. Mir ist das schon an der 10R WM in Italien aufgefallen.
Ich bin aber sicher, dass Ernst seine Erlebnisse mit Begeisterung weiterverbreitet und den einen oder anderen Segler zum RC Sportsegeln animieren kann.
Auch einen Bericht über seine Parabellum würde sicher viele Interessieren.
Danke Ernst, für deinen Einsatz und die spannende Unterhaltung. (grosses Kino)
Ich habe die ganze EM auf YouTube verfolgt. Zu Beginn war für mich die Bewertungsart der Qualifikationsläufe und die daraus resultierenden Gruppeneinteilungen unverständlich.
Aber die Zusammenfassung aus dem Blog von Nigel Barrow hat dann ein wenig Licht ins Dunkel gebracht. Da gibt es wohl viele verschiedene Möglichkeiten solche Austragungen zu gestalten.
An dieser Stelle möchte ich Ernst gratulieren für seine tolle Leistung und seinen Durchhaltewillen. Man sieht, dass seine Eigenkonstruktionen durchaus Potential haben.
Gegen Ende der EM hat er sich immer mehr gesteigert und etliche Punkte aufgeholt. Dass man dann in einer sehr guten Position am Ziel vorbeisegelt ist schon weit erfahrenen Seglern passiert.
Schade, dass hätte ihn noch ein paar Plätze nach vorn geschoben, aber an Spannung war das nicht zu übertreffen.
Das zeigt deutlich wie kräftezehrend und nervenaufreibend solche Wettkämpfe sind. Mir ist das schon an der 10R WM in Italien aufgefallen.
Ich bin aber sicher, dass Ernst seine Erlebnisse mit Begeisterung weiterverbreitet und den einen oder anderen Segler zum RC Sportsegeln animieren kann.
Auch einen Bericht über seine Parabellum würde sicher viele Interessieren.
Danke Ernst, für deinen Einsatz und die spannende Unterhaltung. (grosses Kino)
Urbi SUI-75
Letzte Änderung: 24 Okt. 2023 14:19 von Urban.
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26 Okt. 2023 17:46 - 28 Okt. 2023 19:31 #2716
von Urban
Urbi SUI-75
Urban antwortete auf Euro der IOM in Torrevieja, Spanien vom 7.- 13. Oktober
Ernst hat mir seinen Bericht über die EM zugestellt mit der Bitte, diesen hier zu veröffentlichen, was ich natürlich sehr gerne mache.
Sehr geehrte Schweizer IOM Segler
Anbei findet ihr einen kurzen- und strukturierten Regattabericht. Meine Motivation an die EM zu gehen war, eine Standortbestimmung bezüglich aller Komponenten meines Bootes und meinen modellseglerischen Fähigkeiten zu machen - sowie als Newcomer, zu lernen. Ich ging frei von Klassierungsambitionen nach Spanien.
Ich hoffe, dass der Bericht für euch informativ ist. Er soll eine Ergänzung zum Bericht von Nigel Barrow sein und ich möchte mich hier nicht wiederholen. Seine Ausführungen sind zutreffend.
Vorbereitungen:
Meine Vorbereitungen waren hektisch. Dank Urban und Hans haben wir das Boot nochmals in der Schweiz in den Tank gestellt und alles nachkontrolliert. Alles war o.k.!
Das Regattakomitee hatte uns vorgängig ein PDF zugesendet, wie sie das Boot kontrollieren werden.
Was bei mir nicht o.k. war, war die Segelnummernbeschriftung meiner Segel. Meine Segelnummern standen 3mm zu eng zueinander. Da ich die Nummern auf meinen bestehenden Segeln nicht richtig abwischen konnte, musste ich in kurzer Zeit drei neue Segelsätze bauen. Mein Mylarmaterial, welches mir noch zu Verfügung stand, war aber nicht mehr so gut und die Bahnen waren nicht mehr flach, sondern sie rollten sich auf. Meine neuen Segel waren aus diesem Grund nicht so gut wie meine Alten. Wie ihr sehen könnt…kleiner Fehler meinerseits mit recht happigen Konsequenzen. Ich fuhr leider nicht mehr mit meinen besten Segeln an die EM.
Zudem habe ich, wie sich nachträglich herausstellte, eine Klassenregel (C.7.3) falsch interpretiert und das Korrektor-Gewicht, welches sich im Mast befindet von Blei auf Eisen umgebaut. Dies hatte zur Folge, dass mein C Rigg 38gr leichter war als das A und B Rigg, und ich noch 38gr zusätzlich in das Boot gelegt habe. Wahrscheinlich war ich übermüdet, denn heute verstehe ich die Regel richtig.
Anfahrt und Unterkunft:
Die Anfahrt war mit ca. 1’700km Strecke recht lang. Ich habe dies in 2 Tagen gemacht, aber man kommt trotzdem ziemlich müde an, wenn man allein hinfährt. Wie sich herausstellte, hatte meine Unterkunft keine eigenen Parkplätze, und ich musste mein Auto in der Nähe der Unterkunft auf dem öffentlichen Platz abstellen. Parkplätze sind in Torrevieja eine Rarität und zum Glück hatte ich meinen neuen Bollerwagen dabei. Ich lief jeden Tag mit meinem Bollerwagen und allem Material 20 Minuten von meiner Unterkunft auf das Regattagelände und am Abend wieder zurück. Das war o.k. und ein bisschen Bewegung tut gut.
Equipment Inspektion:
Da mein Boot noch nie eine Equipment Inspektion durchlief, war ich ein wenig angespannt.
Bei mir gab es 2 Punkte zu bemängeln. Die Nullen waren nicht durchgehen gezeichnet und das Boot stand im Tank auf.
Zum Glück war ich mit entsprechendem Werkzeug und Filzstiften ausgerüstet. Ich hatte mir schon vorgehend Gedanken gemacht, wie ich auf verschiedenste Problemfälle reagieren soll.
Ich musste meinen Kiel um 0.5mm kürzen, bis das Boot sauber schwamm. Mein Boot ist eigentlich mit 1.8mm Tiefgangreserve konstruiert und gebaut. Die 38 Gramm Zusatzgewicht machen nicht so viel aus! Leider konnte ich den Wasserstand im Tank nicht nachmessen und ich kann mich zu dieser Sache nicht weiter äussern. Jedoch wurde der Wasserstand im Tank bei keinem Boot vor der Vermessung nachgeprüft oder vielleicht wurde Wasser verwendet, das weniger dicht war?
Schlussendlich war ich erleichtert, dass mein Boot durch die Inspektion kam.
Das Regattagelände und die Regattabahnen:
Das Hafenbecken von Torrevieja ist sehr gross. Es besteht aus 3 separaten Marinas und einem riesigen Vorbecken. Den Booten und Seglern wurde ein fester Platz im Zelt zugewiesen. Ich war mit dem italienischen Team zusammen, was mir sehr entgegenkam. Bei meiner Ankunft haben alle Länderfahnen gewedelt…ausser eine… die Schweizer Flagge hat gefehlt! Ich habe dies natürlich «moniert» und am nächsten Tag war diesbezüglich alles perfekt.
Meteo:
Das Wetter war zum Glück sehr schön und der Wind untypisch leicht. Der Normalfall in Torrevieja ist, dass man am oberen Limit des A oder mit dem B Rig segelt. Alle Segler haben nur das A Rig benutzt.
Am Morgen hatten wir immer ablandigen Wind aus der Stadt mit ca. 5kn Stärke. Da der Wind aus den Häuserschluchten zog, war das Windfeld sehr ungleich. Grosse Schwankungen in der Stärke und in der Richtung haben auch einige Spitzenseglern zur Verzweiflung getrieben. Am besten war es in der Mitte der Bahn zu segeln und auf jede noch so kleine Windänderung reagieren zu können.Dieser Wind hielt auch nur für 1-2 Stunden und wir mussten dann warten, bis die Nachmittags-Thermik einsetzte.
Einige Heats waren aus meiner Sicht recht grenzwertig für eine EM.
Am Nachmittag hatten wir Wind aus W-WSW mit einer Stärke von 6-8kn. Es bliess selten mit 10kn.
Der Nachmittagswind pendelte ebenfalls um 15 Grad zu seiner Hauptachse und die beste Strategie war wieder in der Mitte des Kurses zu segeln.
Die Welle war für mich, weil ich es mir gewohnt bin auf dem See zu segeln, sehr klein. Der Wellengang war am Morgen fast nicht spürbar, mit dem Nachmittagswind aber ausgeprägter. Einige Segler fanden den Wellengang am Nachmittag schon hoch…ich kann dies nicht verstehen. Mir persönlich macht das Segeln bei mehr Wind und mehr Welle mehr Spass und meine Boote sind auch tendenziell auf diese Verhältnisse gezeichnet und ausgelegt.
Hygiene und Verpflegung auf dem Platz:
Nach meiner Ansicht waren die Hygienestandards auf dem Platz grenzwertig. Worüber sich viele Segler aufgeregt haben (ich ebenfalls) war die miese Verpflegung, welche uns mit einem noch mieseren Service abgegeben wurde. So etwas liebloses muss man mal erlebt haben.
Mein Tagesablauf:
Der erste Heat startete um 10:00 und es wurde bis 18:30 gesegelt. Die meisten Segler waren spätestens um 09:00 schon vor Ort und waren mit ihren Booten schon am Trainieren. Nach dem Segeln fand um 18:45 eine obligatorische Skipperbesprechung statt, bei der ein Repräsentant jedes Landes anwesend sein musste. Da ich eine «One Men Show» war, musste ich immer anwesend sein. De Facto verliess ich mein Appartement um 08:15 und kehrte um 20:00 wieder zurück. Es waren lange Tage und von Torrevieja habe ich leider nicht viel gesehen.
Vorteile eines Teams:
Mit einem grossen und starken Team anzureisen ist definitiv ein grosser Vorteil. Speziell im italienischen und kroatischen Team konnte ich sehen, wie dies sehr gut funktioniert hat. Alle haben sich im Trimmen der Segel, Analyse der Segelbahn und in der sofortigen Analyse der Läufe gegenseitig sehr unterstützt. Diese Inputs sind sehr wertvoll, damit man in einem so hochklassigen Feld bestehen kann. Bei den Franzosen ist mir dies weniger aufgefallen.
An einer Skipper Besprechung wurde deutlich moniert und auch gewarnt, dass die Race Officals Teams beobachtet haben, welche ein «Teamsegeln» betrieben haben. Ich habe selber Nichts gesehen.
Mein Boot Schwächen und Stärken:
Gesamtgewicht:
Aufgrund meiner obigen falschen Regelauslegung war mein Boot mit ca. 4050gr. zu schwer. Interessanterweise hatten viele Konkurrenten gesagt, dass ihre Boote auf der Waage in Torrevieja um 10-15gr schwerer waren. Auch ich hatten diesen Eindruck. Damit man 100% kompetitiv ist darf das Boot nur zwischen 4000-4005gr wiegen.
Gewichte im Rumpf: Mein Bleigewicht im Rumpf betrug 82gr. Die durchschnittlichen Ventis hatten ca. 200-250 gr. und das Boot von Olivier Cohen, gemäss seinen eigenen Aussagen, 320gr. Seine Venti ist nach meiner Ansicht nach eine Spezialanfertigung. Das einzige Holzschiff eines Dänen hatte über 320gr im Rumpf. Holz ist nach wie vor ein fantastisches Baumaterial! Gemäss meinen Berechnungen haben die Boote mit 150gr und mehr Blei im Rumpf einen ca. 2-3mm tieferen Gesamtgewichtsschwerpunkt. Das ist bei einer EM/WM natürlich relevant, hatte aber schlussendlich bei den vorherrschenden Leichtwetterbedingungen keine grosse Rolle gespielt.
Rumpf: Das Rumpfdesign meines C7c Bootes ist konkurrenzfähig und das Wellenbild ist sehr gut. Dies haben mir auch andere Segler bestätigt. Mein Boot war innen immer absolut trocken. Das habe ich bei anderen Booten anders gesehen.
Kiel: Ich habe sehr viel Zeit in CFD Analysen meines Kiels investiert - habe mich aber schlussendlich für eine konservative Lösung bezüglich Grösse und Profilwahl entschieden. Dies vor allem wegen meinen mangelnden Erfahrungen im Kohlefaser- und im Formenbau. Auch meine Formen sind 3D gedruckt. Mein selbst gebauter Kohlefaserkiel ist in der Fläche grösser als diejenigen der Ventis, K2s und Britpops. Meine Grundidee war, dass ich ein bisschen mehr an Widerstand in Kauf nehme, dafür aber meine Spur auch in ungünstigen Situationen besser halten kann. Dies hat sich während der EM bestätigt und ich konnte öfters das Luf-Fass noch halten, wenn andere wenden mussten. An Höhe hat es mir nie gemangelt…im Gegenteil!
Meine Fortschritte im Bau von Formen und von Kohlefaserkielen lassen es nun zu, dass ich eine kleinere, aber trotzdem noch deutliche leistungsfähigere Finne bauen werde.
Rudder:
Mein Ruder ist mit 4.6mm Dicke noch deutlich zu dick und auch hier liegt noch Verbesserungspotential drin. Ich werde in Zukunft eine 3mm Stahl oder Kohleachse benützen und die Profilierung anpassen. Ballastbombe: Meine Ballastbombe und mein Anstellwinkel ist «State of the Art» und bedarf keinerlei Veränderungen.
Rigg:
Meine Masten bestehen aus 7075 T6 Aluminium mit normaler Eloxation. Die besten Masten bestehen aus 7075 T9 Aluminium mit Harteloxation und sind somit besser. Ich habe mir schon neue Masten gekauft. Der Prebend meiner Masten muss noch gleichmässiger werden. Dazu muss ich mir eine bessere Vorrichtung bauen. Die Segler sind sehr zurückhaltend mit Prebendangaben ihrer Masten, das ist ein sensitives Thema! Topsegler haben mit Schrumpfschlauch alle ihre Stag- und Wantenanschlüsse am Mast noch aerodynamischer gestaltet. Mein 3d gedruckter und kugelgelagerter Lümmelbeschlag ist schon wesentlich besser, hat aber immer noch ein ganz wenig Spiel. Die professionellen Beschläge sind gänzlich spielfrei. Meine Befestigungsart des Kickers am Baum ist noch nicht gut genug. Ich habe Konstruktionen gesehen, die wesentlich besser waren und werde diese übernehmen. Die Drehachse meines Fockbaums bestand aus einer Dyneemaschnur mit 45kg Reisskraft. Es hat sich gezeigt, dass dies zu wenig ist. Sie hat sich unter Last gedehnt was Auswirkungen auf den Segeltrimm hatte. Diese Schnur muss mindestens 75kg besser gegen die 90kg Reisskraft haben. Das haben mir die Spitzensegler auch rückbestätigt. Die Spitzenboote fahren Backstage und Fockbaumhochholer aus Dyneema. Stahlseile sind out!
Segel: Mein Segelsatz war definitiv nicht mein bester und das hatte negative Auswirkungen auf meinen Bootsspeed. Die Italiener haben über meine Segel nur den Kopf geschüttelt und meinten, dass mein Boot mit guten Segeln absolut wettbewerbstauglich ist. Ihre Empfehlung war…kauf dir sofort einen professionell gemachten Segelsatz! Die besten Segel auf dem Platz waren BG und Sailboat RC. Der Segelsatz von Zvonko stand hervorragend!
Elektronik und Windensystem: Ich hatte keinerlei Probleme mit der Elektronik und der Winde. Meine Winde zieht 28Kg. Der 3d gedruckte Windenspiralkopf hat sich bewährt. Trotzdem werde ich einen noch grösseren Windenkopf konstruieren, mit dem Ziel, die gleichen Powerhalsen wie die Kroaten fahren zu können. Eine Powerhalse der Kroaten = 1 Bootslänge Vorsprung gewonnen!
Bootstrimm: Die Feineinstellung meiner Segel unter erschwerten Bedingungen ist bei noch nicht optimal gelöst. Man muss das Boot auch auf einem dicht gedrängten Steg noch einfach nachtrimmen können.
Rost: Das Wasser war sehr,…,sehr salzig. Gewisse Teile sind mir vor den Augen in kurzer Zeit weggerostet. Man brauchte eine Frischwasserdüse sowie einen Antirostspray. Ich hatte beides nicht dabei.
Baumethode: Juan Enega hat gezeigt, dass man bei leichten Windverhältnissen durchaus mit einem 3d gedruckten Boot, welches mit einem perfekten Rigg und mit perfekten Segeln ausgestattet ist und auch gut gesegelt wird, eine sehr gute Platzierung erzielen kann.
Im zweitletzten Lauf hatte ich einen guten Start und konnte das Feld über 2/3 der Bahn anführen. Leider bin ich am Schluss über die falsche Ziellinie gesegelt und habe dies nicht bemerkt. Es resultierte ein DNF. Meine italienischen Obervers sagten mir, dass ich 2ter geworden wäre, wenn ich diesen Schwachsinn nicht gemacht hätte!
Heat- und Racesystem:
Als Newcomer hat mir das neue Austragungssystem sehr gut gefallen. Es gab mir die Möglichkeit, in den Qualifikationsrunden gegen alle, auch die Besten zu segeln. Im alten System wird man viel früher schubladisiert. Zudem konnte ich viel mehr Läufe segeln, was für die Übung sehr gut ist.
Konklusion:
Als Modellbauer, welcher alle Komponenten zu Hause selbst herstellt, hat man es auf einem so hochklassigen Event definitiv nicht einfach. Die Konkurrenz kennt keine Materialschwächen,…,nur sporadische Nervenschwächen! Wenn man nur ein Micron weniger Speed hat oder nicht konzentriert segelt, wird man auf die hinteren Ränge redelegiert. Trotzdem bin ich überzeugt, dass ich mit meinem Boot auf einem guten Entwicklungspfad bin und hoffe, dass mit mehr Wettkampferfahrung meinerseits sich auch die Platzierungen verbessern werden. Mit besten Grüssen,
Ernst
Sehr geehrte Schweizer IOM Segler
Anbei findet ihr einen kurzen- und strukturierten Regattabericht. Meine Motivation an die EM zu gehen war, eine Standortbestimmung bezüglich aller Komponenten meines Bootes und meinen modellseglerischen Fähigkeiten zu machen - sowie als Newcomer, zu lernen. Ich ging frei von Klassierungsambitionen nach Spanien.
Ich hoffe, dass der Bericht für euch informativ ist. Er soll eine Ergänzung zum Bericht von Nigel Barrow sein und ich möchte mich hier nicht wiederholen. Seine Ausführungen sind zutreffend.
Vorbereitungen:
Meine Vorbereitungen waren hektisch. Dank Urban und Hans haben wir das Boot nochmals in der Schweiz in den Tank gestellt und alles nachkontrolliert. Alles war o.k.!
Das Regattakomitee hatte uns vorgängig ein PDF zugesendet, wie sie das Boot kontrollieren werden.
Was bei mir nicht o.k. war, war die Segelnummernbeschriftung meiner Segel. Meine Segelnummern standen 3mm zu eng zueinander. Da ich die Nummern auf meinen bestehenden Segeln nicht richtig abwischen konnte, musste ich in kurzer Zeit drei neue Segelsätze bauen. Mein Mylarmaterial, welches mir noch zu Verfügung stand, war aber nicht mehr so gut und die Bahnen waren nicht mehr flach, sondern sie rollten sich auf. Meine neuen Segel waren aus diesem Grund nicht so gut wie meine Alten. Wie ihr sehen könnt…kleiner Fehler meinerseits mit recht happigen Konsequenzen. Ich fuhr leider nicht mehr mit meinen besten Segeln an die EM.
Zudem habe ich, wie sich nachträglich herausstellte, eine Klassenregel (C.7.3) falsch interpretiert und das Korrektor-Gewicht, welches sich im Mast befindet von Blei auf Eisen umgebaut. Dies hatte zur Folge, dass mein C Rigg 38gr leichter war als das A und B Rigg, und ich noch 38gr zusätzlich in das Boot gelegt habe. Wahrscheinlich war ich übermüdet, denn heute verstehe ich die Regel richtig.
Anfahrt und Unterkunft:
Die Anfahrt war mit ca. 1’700km Strecke recht lang. Ich habe dies in 2 Tagen gemacht, aber man kommt trotzdem ziemlich müde an, wenn man allein hinfährt. Wie sich herausstellte, hatte meine Unterkunft keine eigenen Parkplätze, und ich musste mein Auto in der Nähe der Unterkunft auf dem öffentlichen Platz abstellen. Parkplätze sind in Torrevieja eine Rarität und zum Glück hatte ich meinen neuen Bollerwagen dabei. Ich lief jeden Tag mit meinem Bollerwagen und allem Material 20 Minuten von meiner Unterkunft auf das Regattagelände und am Abend wieder zurück. Das war o.k. und ein bisschen Bewegung tut gut.
Equipment Inspektion:
Da mein Boot noch nie eine Equipment Inspektion durchlief, war ich ein wenig angespannt.
Bei mir gab es 2 Punkte zu bemängeln. Die Nullen waren nicht durchgehen gezeichnet und das Boot stand im Tank auf.
Zum Glück war ich mit entsprechendem Werkzeug und Filzstiften ausgerüstet. Ich hatte mir schon vorgehend Gedanken gemacht, wie ich auf verschiedenste Problemfälle reagieren soll.
Ich musste meinen Kiel um 0.5mm kürzen, bis das Boot sauber schwamm. Mein Boot ist eigentlich mit 1.8mm Tiefgangreserve konstruiert und gebaut. Die 38 Gramm Zusatzgewicht machen nicht so viel aus! Leider konnte ich den Wasserstand im Tank nicht nachmessen und ich kann mich zu dieser Sache nicht weiter äussern. Jedoch wurde der Wasserstand im Tank bei keinem Boot vor der Vermessung nachgeprüft oder vielleicht wurde Wasser verwendet, das weniger dicht war?
Schlussendlich war ich erleichtert, dass mein Boot durch die Inspektion kam.
Das Regattagelände und die Regattabahnen:
Das Hafenbecken von Torrevieja ist sehr gross. Es besteht aus 3 separaten Marinas und einem riesigen Vorbecken. Den Booten und Seglern wurde ein fester Platz im Zelt zugewiesen. Ich war mit dem italienischen Team zusammen, was mir sehr entgegenkam. Bei meiner Ankunft haben alle Länderfahnen gewedelt…ausser eine… die Schweizer Flagge hat gefehlt! Ich habe dies natürlich «moniert» und am nächsten Tag war diesbezüglich alles perfekt.
Meteo:
Das Wetter war zum Glück sehr schön und der Wind untypisch leicht. Der Normalfall in Torrevieja ist, dass man am oberen Limit des A oder mit dem B Rig segelt. Alle Segler haben nur das A Rig benutzt.
Am Morgen hatten wir immer ablandigen Wind aus der Stadt mit ca. 5kn Stärke. Da der Wind aus den Häuserschluchten zog, war das Windfeld sehr ungleich. Grosse Schwankungen in der Stärke und in der Richtung haben auch einige Spitzenseglern zur Verzweiflung getrieben. Am besten war es in der Mitte der Bahn zu segeln und auf jede noch so kleine Windänderung reagieren zu können.Dieser Wind hielt auch nur für 1-2 Stunden und wir mussten dann warten, bis die Nachmittags-Thermik einsetzte.
Einige Heats waren aus meiner Sicht recht grenzwertig für eine EM.
Am Nachmittag hatten wir Wind aus W-WSW mit einer Stärke von 6-8kn. Es bliess selten mit 10kn.
Der Nachmittagswind pendelte ebenfalls um 15 Grad zu seiner Hauptachse und die beste Strategie war wieder in der Mitte des Kurses zu segeln.
Die Welle war für mich, weil ich es mir gewohnt bin auf dem See zu segeln, sehr klein. Der Wellengang war am Morgen fast nicht spürbar, mit dem Nachmittagswind aber ausgeprägter. Einige Segler fanden den Wellengang am Nachmittag schon hoch…ich kann dies nicht verstehen. Mir persönlich macht das Segeln bei mehr Wind und mehr Welle mehr Spass und meine Boote sind auch tendenziell auf diese Verhältnisse gezeichnet und ausgelegt.
Hygiene und Verpflegung auf dem Platz:
Nach meiner Ansicht waren die Hygienestandards auf dem Platz grenzwertig. Worüber sich viele Segler aufgeregt haben (ich ebenfalls) war die miese Verpflegung, welche uns mit einem noch mieseren Service abgegeben wurde. So etwas liebloses muss man mal erlebt haben.
Mein Tagesablauf:
Der erste Heat startete um 10:00 und es wurde bis 18:30 gesegelt. Die meisten Segler waren spätestens um 09:00 schon vor Ort und waren mit ihren Booten schon am Trainieren. Nach dem Segeln fand um 18:45 eine obligatorische Skipperbesprechung statt, bei der ein Repräsentant jedes Landes anwesend sein musste. Da ich eine «One Men Show» war, musste ich immer anwesend sein. De Facto verliess ich mein Appartement um 08:15 und kehrte um 20:00 wieder zurück. Es waren lange Tage und von Torrevieja habe ich leider nicht viel gesehen.
Vorteile eines Teams:
Mit einem grossen und starken Team anzureisen ist definitiv ein grosser Vorteil. Speziell im italienischen und kroatischen Team konnte ich sehen, wie dies sehr gut funktioniert hat. Alle haben sich im Trimmen der Segel, Analyse der Segelbahn und in der sofortigen Analyse der Läufe gegenseitig sehr unterstützt. Diese Inputs sind sehr wertvoll, damit man in einem so hochklassigen Feld bestehen kann. Bei den Franzosen ist mir dies weniger aufgefallen.
An einer Skipper Besprechung wurde deutlich moniert und auch gewarnt, dass die Race Officals Teams beobachtet haben, welche ein «Teamsegeln» betrieben haben. Ich habe selber Nichts gesehen.
Mein Boot Schwächen und Stärken:
Gesamtgewicht:
Aufgrund meiner obigen falschen Regelauslegung war mein Boot mit ca. 4050gr. zu schwer. Interessanterweise hatten viele Konkurrenten gesagt, dass ihre Boote auf der Waage in Torrevieja um 10-15gr schwerer waren. Auch ich hatten diesen Eindruck. Damit man 100% kompetitiv ist darf das Boot nur zwischen 4000-4005gr wiegen.
Gewichte im Rumpf: Mein Bleigewicht im Rumpf betrug 82gr. Die durchschnittlichen Ventis hatten ca. 200-250 gr. und das Boot von Olivier Cohen, gemäss seinen eigenen Aussagen, 320gr. Seine Venti ist nach meiner Ansicht nach eine Spezialanfertigung. Das einzige Holzschiff eines Dänen hatte über 320gr im Rumpf. Holz ist nach wie vor ein fantastisches Baumaterial! Gemäss meinen Berechnungen haben die Boote mit 150gr und mehr Blei im Rumpf einen ca. 2-3mm tieferen Gesamtgewichtsschwerpunkt. Das ist bei einer EM/WM natürlich relevant, hatte aber schlussendlich bei den vorherrschenden Leichtwetterbedingungen keine grosse Rolle gespielt.
Rumpf: Das Rumpfdesign meines C7c Bootes ist konkurrenzfähig und das Wellenbild ist sehr gut. Dies haben mir auch andere Segler bestätigt. Mein Boot war innen immer absolut trocken. Das habe ich bei anderen Booten anders gesehen.
Kiel: Ich habe sehr viel Zeit in CFD Analysen meines Kiels investiert - habe mich aber schlussendlich für eine konservative Lösung bezüglich Grösse und Profilwahl entschieden. Dies vor allem wegen meinen mangelnden Erfahrungen im Kohlefaser- und im Formenbau. Auch meine Formen sind 3D gedruckt. Mein selbst gebauter Kohlefaserkiel ist in der Fläche grösser als diejenigen der Ventis, K2s und Britpops. Meine Grundidee war, dass ich ein bisschen mehr an Widerstand in Kauf nehme, dafür aber meine Spur auch in ungünstigen Situationen besser halten kann. Dies hat sich während der EM bestätigt und ich konnte öfters das Luf-Fass noch halten, wenn andere wenden mussten. An Höhe hat es mir nie gemangelt…im Gegenteil!
Meine Fortschritte im Bau von Formen und von Kohlefaserkielen lassen es nun zu, dass ich eine kleinere, aber trotzdem noch deutliche leistungsfähigere Finne bauen werde.
Rudder:
Mein Ruder ist mit 4.6mm Dicke noch deutlich zu dick und auch hier liegt noch Verbesserungspotential drin. Ich werde in Zukunft eine 3mm Stahl oder Kohleachse benützen und die Profilierung anpassen. Ballastbombe: Meine Ballastbombe und mein Anstellwinkel ist «State of the Art» und bedarf keinerlei Veränderungen.
Rigg:
Meine Masten bestehen aus 7075 T6 Aluminium mit normaler Eloxation. Die besten Masten bestehen aus 7075 T9 Aluminium mit Harteloxation und sind somit besser. Ich habe mir schon neue Masten gekauft. Der Prebend meiner Masten muss noch gleichmässiger werden. Dazu muss ich mir eine bessere Vorrichtung bauen. Die Segler sind sehr zurückhaltend mit Prebendangaben ihrer Masten, das ist ein sensitives Thema! Topsegler haben mit Schrumpfschlauch alle ihre Stag- und Wantenanschlüsse am Mast noch aerodynamischer gestaltet. Mein 3d gedruckter und kugelgelagerter Lümmelbeschlag ist schon wesentlich besser, hat aber immer noch ein ganz wenig Spiel. Die professionellen Beschläge sind gänzlich spielfrei. Meine Befestigungsart des Kickers am Baum ist noch nicht gut genug. Ich habe Konstruktionen gesehen, die wesentlich besser waren und werde diese übernehmen. Die Drehachse meines Fockbaums bestand aus einer Dyneemaschnur mit 45kg Reisskraft. Es hat sich gezeigt, dass dies zu wenig ist. Sie hat sich unter Last gedehnt was Auswirkungen auf den Segeltrimm hatte. Diese Schnur muss mindestens 75kg besser gegen die 90kg Reisskraft haben. Das haben mir die Spitzensegler auch rückbestätigt. Die Spitzenboote fahren Backstage und Fockbaumhochholer aus Dyneema. Stahlseile sind out!
Segel: Mein Segelsatz war definitiv nicht mein bester und das hatte negative Auswirkungen auf meinen Bootsspeed. Die Italiener haben über meine Segel nur den Kopf geschüttelt und meinten, dass mein Boot mit guten Segeln absolut wettbewerbstauglich ist. Ihre Empfehlung war…kauf dir sofort einen professionell gemachten Segelsatz! Die besten Segel auf dem Platz waren BG und Sailboat RC. Der Segelsatz von Zvonko stand hervorragend!
Elektronik und Windensystem: Ich hatte keinerlei Probleme mit der Elektronik und der Winde. Meine Winde zieht 28Kg. Der 3d gedruckte Windenspiralkopf hat sich bewährt. Trotzdem werde ich einen noch grösseren Windenkopf konstruieren, mit dem Ziel, die gleichen Powerhalsen wie die Kroaten fahren zu können. Eine Powerhalse der Kroaten = 1 Bootslänge Vorsprung gewonnen!
Bootstrimm: Die Feineinstellung meiner Segel unter erschwerten Bedingungen ist bei noch nicht optimal gelöst. Man muss das Boot auch auf einem dicht gedrängten Steg noch einfach nachtrimmen können.
Rost: Das Wasser war sehr,…,sehr salzig. Gewisse Teile sind mir vor den Augen in kurzer Zeit weggerostet. Man brauchte eine Frischwasserdüse sowie einen Antirostspray. Ich hatte beides nicht dabei.
Baumethode: Juan Enega hat gezeigt, dass man bei leichten Windverhältnissen durchaus mit einem 3d gedruckten Boot, welches mit einem perfekten Rigg und mit perfekten Segeln ausgestattet ist und auch gut gesegelt wird, eine sehr gute Platzierung erzielen kann.
Im zweitletzten Lauf hatte ich einen guten Start und konnte das Feld über 2/3 der Bahn anführen. Leider bin ich am Schluss über die falsche Ziellinie gesegelt und habe dies nicht bemerkt. Es resultierte ein DNF. Meine italienischen Obervers sagten mir, dass ich 2ter geworden wäre, wenn ich diesen Schwachsinn nicht gemacht hätte!
Heat- und Racesystem:
Als Newcomer hat mir das neue Austragungssystem sehr gut gefallen. Es gab mir die Möglichkeit, in den Qualifikationsrunden gegen alle, auch die Besten zu segeln. Im alten System wird man viel früher schubladisiert. Zudem konnte ich viel mehr Läufe segeln, was für die Übung sehr gut ist.
Konklusion:
Als Modellbauer, welcher alle Komponenten zu Hause selbst herstellt, hat man es auf einem so hochklassigen Event definitiv nicht einfach. Die Konkurrenz kennt keine Materialschwächen,…,nur sporadische Nervenschwächen! Wenn man nur ein Micron weniger Speed hat oder nicht konzentriert segelt, wird man auf die hinteren Ränge redelegiert. Trotzdem bin ich überzeugt, dass ich mit meinem Boot auf einem guten Entwicklungspfad bin und hoffe, dass mit mehr Wettkampferfahrung meinerseits sich auch die Platzierungen verbessern werden. Mit besten Grüssen,
Ernst
Urbi SUI-75
Letzte Änderung: 28 Okt. 2023 19:31 von Urban.
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